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MINI-EM 2007: ZSKA siegt vor DTFS - mit Last-Minute-Visum


Fotos : Hermann Kauper

Am vergangenen Wochenende waren das westböhmische Františkovy Lázně und das hochfränkische Rehau für zwei Tage Zentren des europäischen Jugendfußballs. Anlass war die vierte MINI-EM, die 250 Spieler und knapp 3000 Fans aus ganz Europa anzog. Das Teilnehmerfeld war hochkarätig: Spitzenklubs aus Ost und West gaben sich die Ehre, wie Bayern München, ZSKA Moskau, Glasgow Rangers, Legia Warschau, Everton FC oder Sparta Prag. Die elfjährigen Nachwuchstalente boten hochklassigen Fußball mit tollen Toren und vielen sehenswerten Aktionen. Die Fans bereiteten einen prickelnden interkulturellen Rahmen und unterstützten ihre Teams unermüdlich. Schottische, englische und polnische Fanlieder waren ebenso zu hören wie Schweizer Kuhglocken, Sprechchöre aus Tschechien und Lettland, Trommeln und Tröten aus Deutschland.



Sportlich sorgte ZSKA Moskau bei der MINI-EM für Aufsehen. Für das russische Topteam war die Teilnahme an der MINI-EM zwar die erste Reise ins Ausland überhaupt. Dennoch überzeugte der Armeeklub, dessen Jungs bis zu 6 Mal pro Woche trainieren, durch seine exzellente Spielanlage. Allerdings wären die Titelhoffnungen von ZSKA fast zunichte gemacht worden. Die Moskauer hatten übersehen, dass sie für Deutschland ein eigenes Visum brauchten. Erst kurzfristig konnte in einer Blitzaktion mit der deutschen Grenzpolizei und dem örtlichen Landrat die Einreise der kleinen Russen ermöglicht werden.



Der Finalgegner von ZSKA war überraschenderweise die gastgebende Mannschaft der Deutsch-Tschechischen Fußballschule. Die Talente des noch jungen grenzüberschreitenden Projekts steigerten sich von Spiel zu Spiel und ließen in der Finalrunde namhafte Teams wie Sparta Prag, Glasgow Rangers, Slavia Prag und Bayern München hinter sich. Auch mit ZSKA Moskau lieferten sie sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen und unterlagen im Finale erst im Neunmeterschießen mit 1:2. Ein kleiner Trost immerhin, dass der Fußballschüler Johannes Pieles sowohl zum besten Torschützen als auch zum besten Spieler des Turniers gekürt wurde. Leo Weinkauf von Werder Bremen durfte sich über die Auszeichnung zum „besten Torhüter" freuen.



Doch bei der MINI-EM, die in diesem Jahr von der UEFA, dem Bayerischen und Tschechischen Fußballverband unterstützt wurde, geht es traditionell nicht nur um Fußball. Seitdem das Turnier zum ersten Mal zur EU-Erweiterung 2004 ausgetragen wurde, steht stets auch die friedliche Völkerverständigung im Vordergrund. Sprachliche und interkulturelle Animationen erweckten auch das diesjährige Turniermotto „Gegen Rassismus und Gewalt" zum Leben. Beispielsweise konnten sich die Kinder und Fans mit einer Sprachkarte spielerisch verständigen. Außerdem trugen der Turnierpartner FD21 und der Ball-Freestyler René Mathussek im Rahmenprogramm zur spielerischen Annäherung bei. Nicht zuletzt hatte das deutsch-tschechisch-polnische Organisationsteam eine grenzüberschreitende Diskussionsrunde anberaumt, die den europäischen Erfahrungsaustausch in der Anti-Rassismusarbeit unterstützen sollte.



Die Diskussionsteilnehmer Rainer Koch (Präsident des Bayerischen Fußballverbands), Vít Pavlusek (tschechischer Fußballverband ČMFS), Robbie Anderson (Everton FC) und Jacek Purski (Initiative "Nigdy więcej / Never again", Warschau) kamen mit dem Moderator Gerd Dembowski überein, dass die Arbeit für mehr Respekt und Toleranz immer noch aktuell sei. „Kein Land in Europa hat kein Problem mit Rassismus", umschrieb Jacek Purski die Situation. Es sei weiter Aufklärung notwendig, beispielsweise durch PR-Aktionen mit Prominenten, aber auch durch Schulungen der (Jugend-)Trainer. „Wir müssen Gesicht zeigen", forderte Vít Pavlusek und Rainer Koch unterstrich: „Null Toleranz ist die beste Politik gegen Rassismus". Robbie Anderson zeigte erste Lösungsansätze auf. In der englischen Premier League sei Interkulturalität an der Tagesordnung. Sein Verein lege daher Wert darauf, fremden Spielern möglichst viel Geborgenheit zu geben. „Vereine werden so zu Familien".



Die Arbeit mit den Jüngsten sei elementar, so einer der Schlüsse der Diskussion. Interkulturelle Turniere wie die MINI-EM seien dabei ein ausgezeichnetes Instrument, weil sie frühzeitig Respekt für das Fremde spielerisch vermittelten. Wie gut dies in der Praxis funktioniert, zeigten die Jungs von ZSKA, Everton, Trabzonspor und den Rangers am letzten Abend des Turniers. Da sie erst am nächsten Morgen nach Hause flogen, trafen sich noch zum gemischt-nationalen Kick auf dem Bolzplatz. Anschließend brachten sie sich gegenseitig Fanlieder bei und tauschten Trikots und Andenken. Der Tenor war trotz unterschiedlicher Sprachen der gleiche: „Das sind jetzt unsere Freunde", strahlten die kleinen Fußballer. Auch die Trainer waren von der MINI-EM über Grenzen begeistert: "Es war für uns alle ein tolles Erlebnis. Vielen Dank für dieses wundervolle Turnier, es war ein absolutes Highlight", lautete das einhellige Feedback aus allen Ecken Europas.

Fotos : Hermann Kauper

 

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